Interview mit dem Magazin Traveliki

FORTBEWEGUNGSMITTEL: REISEN MIT MOTORRAD
Zwei Räder und die Nase im Wind – Zwei Motorrad-Reisende erzählen

Wer seid ihr und wie reist ihr?

Wir sind Benno und Martina, beide in den 50ern und kommen aus der Nähe von Köln. Wir sind seit 2007 verheiratet und reisen seither gemeinsam durch Europa. Früher gerne mit dem Flieger oder auch Auto. Seit 2012 sind wir aber fast nur noch mit dem Motorrad unterwegs.

Unser Reisegefährt ist «Elsa», eine BMW R1200GS aus dem Baujahr 2011, die bis auf Kleinigkeiten im Originalzustand ist.

Elsa ist sehr zuverlässig und hat uns noch nie im Stich gelassen. Durch den kräftigen Motor, ermöglicht sie uns ein entspanntes Reisen. Da wir ja zu zweit mit dem Gepäck auf einem Motorrad unterwegs sind, ist Leistung bzw. die Kraft des Motors, gerade in den Bergen, sehr hilfreich.

Da wir schon zu der Generation 50+ gehören, ist Zelten nicht mehr so ganz unser Ding. Wir bevorzugen die Übernachtung in Hotels, Motels oder Ferienwohnungen.

Früher haben wir unsere Touren komplett durchgebucht. Mittlerweile buchen wir von Tag zu Tag, um flexibler der Nase nach fahren zu können.

Warum begeistert euch das Reisen per Motorrad?

Für uns ist es die Möglichkeit näher an der Natur und dem Land zu sein. Unsere Routen führen fast zu 95% über kleine Landstraßen und Sträßchen, bis hin zu unbefestigten Straßen. Nur wenige Kilometer legen wir auf Autobahnen oder Bundesstraßen zurück. So kann es durchaus vorkommen, gerade im europäischen Ausland wie Frankreich, Spanien, Italien usw., dass wir unterwegs stundenlang keinem Menschen begegnen und nur Ruhe und Natur um uns haben. Das geniessen wir sehr.

Das Reisen mit dem Motorrad, bringt einen auch sehr schnell in Kontakt mit anderen Reisenden und den Menschen vor Ort. Es ist sozusagen der Beginn oder Aufhänger für eine erste Konversation.

Wo wart ihr schon per Motorrad und wie lange?

Wir bereisen nur Europa und waren bereits in England, Schweden, Spanien inkl. Mallorca, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Österreich, Andorra, Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Niederlande und natürlich Deutschland. Wir sind ca. 10-12 Wochen im Jahr unterwegs.

Unsere längste bisher gefahrene Tour am Stück war 6274 km lang, der innerdeutschen Grenze entlang und dauerte 25 Tage. Dies war übrigens eine Spendenreise – für jeden gefahrenen Kilometer konnten wir dem Verein «Wünsch dir was» eine Spende überweisen.

Was habt ihr in eurem Gepäck?

Da wir nicht zelten, entfallen Schlafsäcke, Zelt und Gaskocher. Wir haben je einen eigenen Seitenkoffer für die Kleider, Schuhe und persönlichen Kram. Im Topcase ist unsere Technik, im Tankrucksack die Kulturtasche und Dinge, die man schnell erreichen muß.

Aufgrund der geringen Platzkapazitäten richten wir unsere Reisen immer so ein, das wir mindestens einmal in der Woche einen mehrtägigen Aufenthalt für unsere „große Wäsche“ einplanen.

Wie erlebt ihr das Exponiert-Sein bezüglich Wetter, Menschen etc.?

Die Menschen, denen wir begegnen, sind immer freundlich, nett und hilfsbereit. Wir fahren bei jedem Wetter, bzw. haben unsere Kleidung entsprechend angepasst. Ein guter Motorradanzug erspart einem z.B. das Umziehen bzw. Anziehen von Regenschutzkleidung.

Könnt ihr euch vorstellen, mal wieder anders zu reisen?

Ja, wir reisen auch mit dem Auto. So waren wir zum Beispiel diesen Januar in Schweden im Schnee. Das ist mit dem Motorrad nicht so angenehm. Fliegen tun wir derzeit eher nicht.

Welche Motorrad-Reise ist noch ein bisher unerfüllter Traum von euch?

Wir würden gerne nach Sardinien, zum Nordkap und nach Schottland fahren. Den Osten könnten wir uns auch noch vorstellen, wie zum Beispiel Ungarn oder Rumänien.

Travaliki – Das Reiseblogger-Magazin / Ausgabe 05/2022

1 Gedanke zu „Interview mit dem Magazin Traveliki“

Schreibe einen Kommentar